Der Tag danach

Der ESC2010 ist gelaufen, die Putzkolonne fegt durch die Telenor Arena und wir haben gewonnen. Also Lena Meyer-Landrhut hat für uns gewonnen. Was dann so viel bedeutet, wie dass wir nächstes Jahr dieses tolle Spektakel im Land haben. Und auch,  dass es jetzt mindestens bis zur Fußball WM unmöglich sein wird, Fernsehen zu gucken, ohne auf Lena zu stoßen. Sogar die ARD verschiebt ihren Polittalk “Anne Will” im Ersten, nur um Lena zubeweihräuchern. Ist Musik wichtiger als Politik? Im Land der BILD-Zeitung wahrscheinlich schon. Und auch nächstes Jahr kommt auf die ARD sowohl ein finanzielles als auch ein organisatorisches Mammutprojekt zu. Man stelle nur den Vergleich zum diesjährigen ESC an; NRK musste, um den ESC2010 überhaupt stemmen zu können, seine Fußball WM-Rechte verkaufen – sprich es war ein finanzielles Desaster und von der ARD ist man ja auch nicht gerade sparsames Haushalten gewohnt. Gerade der NDR, Verantwortlicher des ESC in Deutschland. wird jetzt vor einem riesen Problem stehen. Aber lassen wir uns überraschen. Jubeln wir mit Lena und lassen wir den Fernseher bis zur WM ausgeschaltet.

Und es war doch so schön

Seit heute heißt es, man habe technische Probleme. Der erste und einzige Schwulensender Timm sendet seit heute nicht mehr. Es war zwar abzusehen; erst die Insolvenz der Mutterfirma und die allmähliche Abschaltung des Kanals über alle Verbreitungswege, aber es ist trotzdem schade. Serien, die sich kein anderer traute, Shows, die innovativ und unterhaltsam waren. Das alles was Timm. Vielleicht sind es ja wirklich nur technische Probleme, aber ich finde mich mit dem Abschied ab und sage “Byebye Timm, es war schön mit dir”.

Ferdsch fier de Zugunfd

Und da sagt nochmal einer, wir hier im schönen Osten der Republik seien rückständig, ganz im Gegenteil: Das erste tägliche Magazin der ARD in native HD wird ausgerechnet vom MDR produziert. Brisant erstrahlt seit dieser Woche im neuen Glanz und die Zonenanstalt (übrigens die erfolgreichste im ARD-Verbund) macht endlich einen Schritt in Richtung Zukunft. Den Zuschauer freut’s, ja sogar mittlerweile den gemeinen Kabelgucker. Man hat es bereits vor Kurzem geschafft, die HD-Ableger der Öffentlich-Rechtlichen zumindest in die bedeutendsten Kabelnetze einzuspeißen. Und jetzt kann man da sogar den neuesten Klatsch und Tratsch in HD “genießen”.