1995 startete ProSieben das Magazin SAM – bis 2008 ein Quotengarant zum Mittag. 17% in der Zielgruppe waren an der Tagesordnung. Dann kam der rote Stift bei der roten Sieben, wie auch beim Schwestersender Sat.1 und alles musste viel billiger werden. Am ehesten lässt sich da natürlich am halbwegs vertretbaren Journalismus sparen, sodass SAM letztlich nur noch eine Doku-Soap-Abspielplattform war, die sich vom darauf folgendem Format nur vom Logo links unterschied. Und das dankte auch der Zuschauer; seit 2008 waren 11% in der Zielgruppe für SAM schon beachtlich; bestenfalls Senderschnitt. Jetzt, am 23. November und 14 Jahren zieht ProSieben Frau Laubenbacher endgültig den Stecker und setzt künftig auf Spielfilme und Sitcoms wie “Charmed” und “Desperate Housewives”. Wäre die Entscheidung vor zwei Jahren gefallen, hätte die Nation geweint. Doch heute ist sie froh über die Entscheidung. Mach’s gut SAM, Punkt 12 ist zwar nicht besser, als du in deinen besten Tagen, aber zumindest werden Doku-Soaps immer noch von einer lustig lispelnden Frau unterbrochen.
Fernsehen - Einst hoch gelobt und als Prestige deutscher Unterhaltung und Information geboren und gelebt. Auch zum Start der ersten Privaten 1984 sah man diese eher als Bereicherung. Jedoch verfiel das Deutsche Fernsehen - sowohl die ÖRs als auch die Privaten - zu einem Ungetüm, dass sich selber nicht neu erfindet, aber immer alte Kamellen neu verpackt. Auch der Glanz ist mittlerweile schon von vorgestern und Quote wird nur noch mit Flip-Charts und H-Promis in einer Blue-Box gefahren...
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