Und das hat sich am Sonntagabend bewiesen: Die Idee, mit hochrangigen Politikern greifbare, teils persönliche Probleme zu diskutieren, die vom Bürger kommen, ist schon einmal nicht schlecht. Für das erste Mal war auch die Umsetzung nicht schlecht, auch wenn sich Frau Merkel merklich durch leicht unbequeme Fragen geschlängelt hat und nicht immer die richtigen Worte gefunden hat. Aber genau an diesem Punkt muss mehr angesetzt werden. Was nützt es, redaktionell geprüfte Fragen zu haben, die wahrscheinlich alle nicht unbequem, kontrovers oder etwas schärfer sind? Spontane Fragen von normalen Menschen gestellt, hätten mehr Interaktionsmöglichkeiten und würden die Sattelfestigkeit noch mehr beweisen oder zerstören. Auch ist es ein wenig unsinnig nur eine Person im “Verhör” zu haben. Es fehlt einfach der direkte Vergleich und die Diskussion, somit der Tiefgang, zwischen den unterschiedlichen Ansichten. Es ist zwar gut zu hören, was eine Person denkt, aber eine Gegenargumentation wäre noch interessanter. Also fürs erste Mal ein Lob an RTL, aber das nächste Mal muss besser laufen. Nur schade, dass die Quote so mies war, aber ich kann in diesem Falle nur RTLnow ans Herz legen.
Fernsehen - Einst hoch gelobt und als Prestige deutscher Unterhaltung und Information geboren und gelebt. Auch zum Start der ersten Privaten 1984 sah man diese eher als Bereicherung. Jedoch verfiel das Deutsche Fernsehen - sowohl die ÖRs als auch die Privaten - zu einem Ungetüm, dass sich selber nicht neu erfindet, aber immer alte Kamellen neu verpackt. Auch der Glanz ist mittlerweile schon von vorgestern und Quote wird nur noch mit Flip-Charts und H-Promis in einer Blue-Box gefahren...
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen